Verwertung organischer Abfälle
Vom Bioabfall zum Kompost
Rund 30 bis 40 Gewichtsprozent des Hausmülls sind kompostierbare Bioabfälle. Sie stellen somit den gewichtsmäßig größten Anteil am verwertbaren Material des Hausmülls.
Die getrennte Bioabfallsammlung führt also zu einer effektiven Reduzierung der Hausmüllverbrennung. Aus ökologischer Sicht kommt der Bioabfallverwertung (Kompostierung/Vergärung) dabei eine ganz besondere Bedeutung zu. Denn im Unterschied zum Recycling der meisten sonstigen verwertbaren Materialien wird bei der Kompostierung ein natürlicher (organischer) Stoffkreislauf geschlossen.
Grundvoraussetzung für das Schließen organischer Stoffkreisläufe ist die getrennte Bioabfallsammlung bereits im Haushalt. Daraus ergeben sich grundsätzlich zwei Wege:
- die Eigenkompostierung
- die großtechnische Kompostierung bzw. Vergärung mit Hilfe der Biotonne als Sammelsystem
Die GWA-Abfallberatung informiert und berät Sie gern zum Thema Kompostierung im eigenen Garten. Als Serviceleistung halten wir für Sie ausführliches Infomaterial mit wertvollen Tipps für die Eigenkompostierung bereit. Doch wer mangels Platz oder Zeit nicht selbst kompostieren kann, bedient sich der Biotonne. Dieses Angebot nutzen inzwischen weit über 90.000 Haushalte im Kreis Unna.
Die neue Vergärungs- und Kompostierungsanlage der BKU - Bioenergie Kreis Unna GmbH in Lünen hat eine Kapazität von 85.000 Tonnen Bioabfall/Jahr, die zu Biogas zur Verstromung und Kompost verarbeitet werden.
Die Grünschnitt-Kompostierung am Kompostwerk Fröndenberg-Ostbüren bringt ein hochwertiges Naturprodukt hervor, welches gern als Dünger und Bodenverbesserer im Garten- und Landschaftsbau eingesetzt wird.
Biotonne
In die Biotonne gehören nur organische Küchen- und Gartenabfälle. Dazu gehören zum Beispiel:
Gemüse-, Fleisch-, Fisch- und andere Essens- und Lebensmittelreste, Obstschalen, Kaffeesatz, Teebeutel, Küchenpapier sowie Blumen- und Pflanzenreste, Grünschnitt etc.
Richtiges Sortieren
Schon im Haushalt werden die Weichen für die spätere Kompostqualität gestellt.
Deshalb helfen auch Sie mit! Denn ein richtiges Sortierverhalten sorgt für einen geringen Störstoffanteil. "Sauberer Bioabfall" ist die Voraussetzung für eine gute Kompostqualität und sorgt für geringere Kosten. Störstoffe müssen dagegen aufwändig aussortiert werden und erhöhen die Kosten.
Verwenden Sie bitte weder Plastiktüten noch "kompostierbare" Kunststofftüten (biologisch abbaubare Werkstoffe) für den Bioabfall. Sie verrotten nicht bzw. zu langsam und beeinträchtigen die Kompostqualität!
Der abgebildete Aufkleber ist kostenlos bei der GWA-Abfallberatung erhältlich und kann auf die Biotonne aufgeklebt werden.
"Kompostierbare" Kunststoffbeutel nicht in die Biotonne
Warum Plastiktüten nichts für die Biotonne sind ...
Um die Biotonne „sauber“ zu halten, werden leider immer noch in vielen Haushalten Küchenabfälle in Müllbeutel verpackt und so in die Biotonne eingefüllt. Da sich die Müllbeutel jedoch nicht zersetzen, verursachen sie erhebliche Störungen im Kompostwerk bzw. in der Vergärungsanlage. Dort müssen sie wieder mühselig aus dem übrigen organischen Abfall aussortiert werden, um eine Störung der Betriebsabläufe zu verhindern und die Kompostqualität nicht zu beeinträchtigen.
Am Kompostwerk wird innerhalb von wenigen Wochen aus Bioabfall ein hochwertiger Kompost gewonnen, der mit dem RAL-Gütesiegel für Kompost ausgezeichnet ist. Nach mittlerweile rund 25 Jahren Erfahrung mit der Kompostierung hat sich folgende Beobachtung bestätigt:
Auch "kompostierbare" Kunststofftüten verursachen Störungen
Sowohl herkömmliche als auch die vom Handel angebotenen vermeintlich „kompostierbaren Tüten“ aus Maisstärke (biologisch abbaubare Werkstoffe) stören den Vergärungs- bzw. Kompostierungsprozess. Die (sehr unterschiedlichen) Angaben der Hersteller zur Abbaubarkeit dieser Plastiktüten (Ermittlung unter Laborbedingungen!) stimmen in der Regel nicht mit der Erfahrung in der Praxis überein: Die Tüten werden nur anteilig zersetzt. Die vermeintlich noch kompostierbaren Plastikreste sind von nicht kompostierbaren Resten nicht zu unterscheiden und müssen herausgesiebt werden, weil verunreinigter Kompost weder an Landwirte noch an Verbraucher abgegeben werden kann. So wird schließlich auch der sogenannte kompostierbare Plastikbeutel zum Störstoff.
Verwendungsverbot für vermeintlich „kompostierbare Kunststoffbeutel“ aus Maisstärke
Zudem besteht eine hohe Verwechslungsgefahr zu normalen Plastiktüten. Sowohl für die Müllabfuhr als auch für das Personal am Kompostwerk ist eine Unterscheidung nahezu unmöglich. Auch das Umweltbundesamt weist in einer Studie darauf hin, dass die Biokunststofftüten in den meisten Kompostierungsanlagen aussortiert werden.
Für die Biotonne im Kreis Unna wurde deshalb ein Verwendungsverbot für sogenannte kompostierbare Plastiktüten ausgesprochen!
Geeignete und obendrein preiswerte Alternativen sind Tageszeitungen und Papiertüten. Sie sind gut geeignet, die Bioabfälle einzuwickeln und die Feuchtigkeit aufzunehmen.
Einfach zu handhaben sind die nassfesten Papiertüten, die sogenannten Müllitüten, in denen der Bioabfall in der Küche gesammelt werden kann. Sie können auch als Inlet für den Mülli verwendet werden. Die Müllitüten sind preiswert an allen GWA-Wertstoffhöfen und vielen anderen Verkaufsstellen erhältlich. Dort sind noch weitere Serviceartikel rund um die Biotonne erhältlich: Vorsortiergefäße für die Küche und Biotonnensäcke, die man in die Biotonne hineinstellen kann.
Fragen Sie uns. Wir nennen Ihnen gerne die Verkaufsstellen.
Sommer- und Wintertipps
Sommertipps zur Biotonne
Mit unseren „Sommertipps zur Biotonne“ geben wir Ihnen viele nützliche Tipps zum Umgang mit der Biotonne bei höheren Temperaturen an die Hand. Je mehr dieser Tipps Sie beherzigen, um so eher kommen Sie mit Ihrer Tonne ohne Maden durch den Sommer!
Sommertipps zur Biotonne
Wintertipps zur Biotonne
Mit unseren Wintertipps zur Biotonne geben wir Ihnen viele nützliche Tipps zum Umgang mit der Biotonne bei Frost an die Hand. Je mehr dieser Tipps Sie beherzigen, desto geringer ist die Gefahr des Festfrierens der Bioabfälle am Tonnenrand oder -boden!
Eigenkompostierung
Die Eigenkompostierung ist die älteste Recyclingmethode der Welt. Sie ist auch die umweltfreundlichste Verwertung von Bioabfällen. Die GWA-Abfallberatung fördert die Eigenkompostierung mit Beratung und der Bereitstellung von Informationen.
Was ist zum Kompostieren geeignet?
Organische Abfälle, wie z. B.
- Küchenabfälle (z. B. Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz, Eierschalen)
- Gartenabfälle (z. B. Laub, Hecken-, Rasen- und Strauchschnitt, Blumen, Fallobst, Wildkräuter)
Was ist zum Kompostieren NICHT geeignet?
- Staubsaugerbeutel
- Brikett- und Kohlenasche
- Straßenkehricht
- Buntdrucke und Hochglanzpapier
- Glas
- Metall
- Kunststoff
- Textilien
TIPP!
Fleisch- und Fischreste und auch andere gekochte Speisereste sind - insbesondere für eine offene Kompostierung - ungeeignet, da damit Ratten und anderes Ungeziefer angelockt werden. Sollten regelmäßig derartige Reste anfallen, ist die Benutzung der Biotonne empfehlenswert. Am Kompostwerk ist die Verarbeitung dieser Abfälle kein Problem, da aufgrund der Mengen und der Anlagentechnik viel höhere Temperaturen entstehen als beim Kompostieren im eigenen Garten.
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